In den sozialen Medien erobert eine neue Großmutter die Herzen Tausender Spanier: Doña Visenta. Mit ihren hochgesteckten grauen Haaren, einem geblümten Kleid und einem warmen Lächeln wirkt sie wie eine ganz normale ältere Dame. Aber nichts ist so, wie es scheint, denn Doña Visenta existiert nicht wirklich. Sie wurde vollständig mit künstlicher Intelligenz erschaffen.
In ihren Videos auf TikTok und Instagram spricht sie offen und direkt über Themen wie Mobbing, Erziehung und Respekt. Mit ihrem charakteristischen Tonfall – einer Mischung aus Zärtlichkeit und Strenge – versteht sie es, junge Menschen und Erwachsene gleichermaßen zu berühren. Einer ihrer bekanntesten Aussprüche lautet: „Mobbing beginnt nicht bei Kindern, sondern bei Erwachsenen, die ihre Augen verschließen.“
Die Videos der „digitalen Großmutter“ sind in kurzer Zeit viral gegangen. Ihr Account hat bereits mehr als 470.000 Follower, und ihre Aussagen werden massenhaft geteilt. In spanischen Fernsehsendungen wie Aruser@s werden sogar ihre pointierten Äußerungen zur Erziehung diskutiert. So sagte sie: „In Spanien lernen Kinder mehr von YouTube als von ihren Eltern. “
Hinter Doña Visenta steht ein Mann namens Manuel, der in Interviews erzählt, dass er sich von seiner eigenen 94-jährigen Großmutter inspirieren ließ. Er wollte eine Figur schaffen, die ohne Angst oder Filter die Wahrheit sagt, etwas, das seiner Meinung nach in der Gesellschaft oft fehlt.
Obwohl Doña Visenta viel Lob erhält, wirft ihre Popularität auch Fragen auf. Wie echt kann eine künstliche Figur sein, die Emotionen und moralische Lektionen vermittelt? Und was sagt dies über unser Bedürfnis nach Ehrlichkeit in einer Welt voller digitaler Gesichter aus? Sicher ist: Diese KI-Großmutter hat etwas in der spanischen Gesellschaft ausgelöst. Mit ihrer altmodischen Weisheit und modernen Technologie hält sie vielen einen Spiegel vor, den sie von einer virtuellen Großmutter nicht erwartet hätten.
Quelle: Agenturen





